eVisite
Die digitale Patientenakte für
das papierlose Krankenhaus
In Zusammenarbeit mit:
Christian Laesser
Susanne Schubert
Gestaltet für:
FH Potsdam
Betreut durch:
Prof. Dr. Frank Heidmann
Entstehungsjahr:
2010
Konzept
Prozess
Neben der klassischen Recherche zu aktuellen Hard- und Softwarelösungen führten vor allem Experteninterviews mit Ärzten, Krankenschwestern und Medizinstudenten zu wertvollen Einblicken in die Ist-Situation und den aktuellen Stand der Entwicklung. Die Interviews boten zugleich einen Eindruck zu Nutzungsanforderungen sowie auch erste Featurewünsche. Zusätzlich wurden Personas erstellt, um die Bedürfnisse und Ansprüche aller Nutzergruppen stets im Auge zu behalten. Für jede Nutzergruppe wurden im Anschluss spezifische Szenarios und Use Cases festgehalten, um den Funktionsumfang der Applikation einschätzen und abgrenzen zu können. Oberste Priorität bei der anschließenden Erarbeitung von Informationsarchitektur und Wireframes lag stets auf Reduktion der Funktionen und überisichtlicher Gestaltung. Zur Evaluation wurde ein User Test entwickelt, bei dem die Experten die Szenarios anhand eines interaktiven Flash-Prototypen durchliefen. Dies wurde während Video-Chats mittels Screen-Capturing festgehalten und später ausgewertet. Die Probanden wurden zum Abschluss gebeten, einen Online- Fragebogen auszufüllen. Die Erkenntnisse aus der Evaluation flossen schlussendlich in den Gestaltungsentwurf ein.
Gestaltung
Login
Eingabe persönlicher Nutzerdaten ermöglicht erst den Zugang zur Software. Im Anschluss werden Termine und Aufgaben des jeweiligen Nutzers synchronisiert und der Funktionsumfang der Software entsprechend der Nutzerrechte individualisiert.
Modusauswahl
Der Nutzer erhält im Dropdownmenü unter Stationsübersicht einen allgemeinen Überblick über eine Station (s. Kartenansicht) oder kommt durch Eingabe des Patientennamens bzw. durch Scannen des Barcodes direkt in die gesuchte Patientenakte.
Kartenansicht
Im linken PullOut-Menu erhält der Nutzer schnellen Zugriff auf die gesuchte Station und kann die Kartenansicht nach unterschiedlichen Faktoren filtern. In der frei zoom- und verschiebbaren Karte werden zutreffende Betten grün, nicht-zutreffende grau und unbelegte weiß dargestellt. Auf der rechten Seite sind die entsprechenden Patienten nach Zimmern sortiert aufgelistet. Bei Auswahl gelangt der Nutzer direkt in die Akte des jeweiligen Patienten.
Patientendaten
Hier findet der Nutzer neben den allgemeinen Informationen zum Patienten und seinem Versicherungsstatus auch seine Anamnesedaten. Bei erstmaligem Öffnen der Patientenakte während einer Sitzung werden wichtige Informationen – wie vorhandene ansteckende Krankheiten – in einem Pop-Up-Warnhinweis kenntlich gemacht und anschließend farbig hervorgehoben. Auf dieser Startseite werden daüber hinaus Diagnosen und Diagnostiken verwaltet. Der Nutzer kann vergangene und aktuelle Diagnosen überblicken, bearbeiten und anlegen, wofür die Einbindung des ICD10-Katalogs der WHO (Datenbank aller Krankheiten, Symptome usw.) angedacht ist. Ebenso kann er Diagnostiken einsehen und anfordern.
Dashboard
Auf den meisten Unterseiten der Patientenakte findet sich rechts das persönliche Dashboard des aktiven Nutzers. Hier findet er eine Übersicht seiner Patienten und bei aktiver Patientenauswahl die zugehörigen anstehenden Aufgaben sowie eine Übersicht über die Termine des jeweiligen Tages.
Kurve
Unter Kurve kann der Nutzer die Vitalwerte im zeitlichen Verlauf überwachen. Er kann je nach Bedarf Parameter hinzufügen oder zur verbesserten Übersichtlichkeit entfernen. Kritische und grenzwertige Messwerte färben die Kurve rot. Des weiteren können Medikationen auf dieser Seite eingestellt und die Einhaltung der Vorgaben kontrolliert werden. So kann der Nutzer auf einen Blick die Wirksamkeit der Behandlung beurteilen. Für detaillierte Verordnungen stehen im unteren Bereich der Seite Textfelder zu Verfügung. Für die ideale Handhabung sollten die Messgeräte ihre Daten automatisch und in Echtzeit in das System übertragen und Medikationen aus Datenbanken Behandlungs- und Dosierungsempfehlungen anbieten.
Patientenansicht
Sowohl die Patientenansicht als auch die Bildgebung haben links eine Liste der zur Verfügung stehenden Diagnostiken des jeweiligen Patienten. Das ausgewählte Element wird im Zentrum großflächig dargestellt und lässt sich mittels Gesten skalieren, verschieben und bei dreidimensionalen Diagnostiken drehen und manipulieren. Der Unterschied der Patientenansicht zur Bildgebung besteht, neben der Reduktion der dargestellten Informationen, vor allem in der rechten Spalte. In der Patientenansicht findet der Nutzer dort für solche Situationen, in denen er dem Patienten Sachverhalte erklären möchte, neben klassischen Bildbearbeitungswerkzeugen eine Bibliothek an informativen 3D-Modellen, Abbildungen und Videos, die beim Erklären komplexer medizinischer Vorgänge und Sachverhalte hilfreich sein können und dem Patienten das Verständis erleichtern.